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"Niemand ist verpflichtet,

an einem Schwangerschaftsabbruch mitzuwirken."

(§ 12 SchKG)

Symbolbild

Was ich da zusammensetzte und mir anschaute, war KEIN Schwangerschaftsgewebe oder so, das war eindeutig ein winziger kleiner Junge. Ich brauchte natürlich meine Scheine, ich hätte sonst meinen Arbeitsplatz nicht bekommen, mit einem Mal fand ich mich als Kindermörder wieder.

 

In meiner eigenen Praxis habe ich dann zusammen mit einem Kollegen weitergemacht: Wir haben uns gegenseitig die Patientinnen zugeschoben und jeweils für den anderen entweder die Voruntersuchung oder die Abtreibung erledigt, die Frauen wollten das so, wir machten uns vor, dass wir etwas Gutes tun.

 

Nach allen Seiten hin war ich feige und duckmäuserisch, obwohl ich doch nach außen zu „the winners“ zähle. Zu den Kollegen sagte ich nicht, dass mich das alles langsam anwiderte und zu meiner Patentante sagte ich – na klar – erst recht nichts. So lange sie lebte, konnte ich dieses Geschäft (es wird besser als Geburten bezahlt) betreiben, als sie gestorben war, dachte ich merkwürdigerweise, dass es jetzt Zeit wird, damit aufzuhören.

Ich habe aufgehört

Ich habe aufgehört. Es tut mir furchtbar leid, so vielen Menschen das Leben genommen zu haben, es tut mir furchtbar leid, da mitgemacht zu haben, es tut mir furchtbar leid, dass ich das nicht mehr rückgängig machen kann.

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